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Unzialis

Beschreibung der Unzialis

Die Unzialschrift taucht erstmalig im 2. Jahrhundert n. Chr. auf. Die Buchstabenformen entstammen der Römischen Capitalis, der Römischen Kursive und altgriechischen Buchstaben. Wie bei der Römischen Capitalis gibt es keine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben, dagegen finden sich Ansätze für Ober- und Unterlängen. Im Angelsächsischen und Irischen Bereich entwickelte sich (ab dem 7. Jh.) die sog. Halbunziale mit deutlichen Unter- und Oberlängen, die noch dekorativer, aber aus heutiger Sicht schwerer lesbar ist.
Der Name stammt vom lateinischen ‘uncia’ = Unze = 1/12 Fuß. Als Prachtschrift, für die sie mit ihren dekorativen runden Formen sehr geeignet ist, sieht sie natürlich sehr gut aus, wenn sie ein Zoll groß geschrieben wird.
Die Schrift erlangte weite Verbreitung mit der Einführung des Christentums für die religiösen Schriften. Aber auch im weltlichen Schrifttum findet man häufig die Unziale, die die bis dahin gebräuchliche Rustika weitgehend verdrängte.
Die weite Verbreitung der Unzialen hängt aber auch damit zusammen, daß Pergament statt des bis dahin üblichen Papyrus verwendet wurde. Auf der glatteren Oberfläche konnte man mit dem Gänsekiel statt einer groben Binsenfeder schreiben, das ergab klare Kanten und deutliche Unterschiede in der Strichbreite.
Wichtig ist aber auch der Einfluß des Christentums, das im 4. Jh. (natürlich nach Christus) Staatsreligion wurde. Die religiösen Texte waren als Wort Gottes besonders hervorzuheben. Vorwiegend von Mönchen wurden diese Texte (Psalmen und Evangelien) abgeschrieben, wobei die Schreiber oft selbst nicht lesen konnten. Dadurch erklären sich viele Schreibfehler, die sich sogar auf Schmuckseiten eingeschlichen haben.
Als Karl der Große im 9. Jh. die Karolingische Minuskel als Standardschrift “weltweit” einführte, behielt die Unziale ihre Bedeutung als Auszeichnungsschrift und als Schrift für Prachtbücher.
Noch heute ist diese Schrift gut verwendbar für religiöse und festliche Anlässe, wegen der minimalen Ober- und Unterlängen für Schriftbänder und dekorative Zwecke.
Durch einfache Abwandlungen (Veränderung der Federbreite, des Federwinkels und der Neigung der Schrift) lassen sich interessante, “moderner” aussehende Variationen erzeugen, wenn man die Grundform beherrscht.
In diesem Kurs werden wir eine moderne Form der Unziale kennenlernen und einüben. Wie überall gibt es nicht nur eine Wahrheit, und so gibt es auch hier verschiedene Formen der Buchstaben, die wir ebenfalls kennenlernen. Als Initialen kommen außer vergrößerten Buchstaben auch “aufgebaute” oder gezeichnete “Lombardische” Buchstaben zur Anwendung.

Wichtig für die Kalligraphie sind nicht nur die Buchstaben, sondern vor allem die Abstände zwischen Buchstaben und Zeilen. Aber auch die Anordnung auf einem Blatt, die Anwendung von Farbe in der Schrift und im Untergrund und ähnliche Themen werden wir streifen - jedes Thema wäre für sich schon eine Reihe von Kursen wert.

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Diese Unzial-Alphabet wurde als Holzschnitt erstel



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