Grundform ist die Humanistische Minuskel. Durch zügiges Schreibtempo neigen sich die Buchstaben leicht nach rechts und verbinden sich häufig miteinander (Humanistische Kursive). Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Italic als Schönschrift entwickelt. Eine Abart davon, die Cancelleresca hat ihren Namen daher, daß sie in den päpstlichen Kanzleien insbesondere für Urkunden verwendet wurde. Diese Schrift in vollendeter Form gehört zum Fundament unserer heutigen Schreibkenntnisse. Dazu haben auch die vielen Anleitungen in den Schreibmeisterbüchern beigetragen. Sie bieten uns reichhaltiges Material zum Studium der humanistischen Kursive. Diese Schrift erweist sich als ein Medium, das die Forderung nach Lesbarkeit, Schönheit und Charakter in hervorragender Weise erfüllt. Aus historischen Zeugnissen wissen wir, daß zu der Schrift als Großbuchstaben zunächst vereinfachte Formen der Capitalis Quadrata verwendet wurden, die aber schon bald dem handschriftlichen Duktus angepaßt und unter dem Einfluß barocken Formenreichtums zu allerlei Zierformen gesteigert wurden. Im 18. Jahrhundert verändert sich unter dem Einfluß der in Kupfer gestochenen Schriften das Alphabet zu einer Schwellzugschrift (copperplate, Englische Schreibschrift). Ausgehend von England (Edward Johnston 1872-1944) kam es im 20. Jahrhundert zu einer Renaissance der humanistischen Kursive als Grundschrift für die Italic Writing.